Drestedt

Wenzendorf

Bötersheim

Geschichte

 

  Erbaut 1897 - 1902 stellte die KBS 217d einen Teil der Magistrale Buchholz - Wesermünde dar. Nach dem geschichtlichen Hintergrund ist die Magistrale in mehreren Teilabschnitten entstanden die zum Teil bereits 1897/98 fertiggestellt waren. So finden sich in den historischen Aufzeichnungen bereits 1898 Bemerkungen zu einer Haltestelle Drestedt. Der Anschluß an den Bahnhof Buchholz hingegen erfolgte erst 1900/01 mit umfangreichen Baumaßnahmen im Bhf Buchholz, die offizielle Eröffnung der Gesamtstrecke erfolgte am 01.02.1902. Der Haltepunkt Trelde hiess zuerst Sprötze nord und wurde erst im Laufe der ersten Jahrzehnte der Strecke umbenannt. Die Haltestelle Moisburg wurde ab 1900 umbenannt zu Staersbeck - Moisburg und wurde ab 1904 Bahnhof. Die Streckenkilometrierung war 1898 eine andere als die um 1902. Die Magistrale wurde offenbar mehrfach umbenannt. Dieses mag auch Umstand der unterschiedlichen Planungen sein und deshalb unterschiedlich in den Quellen zur Niederschrift gelangt sein.  
  Auch entgegen vielen anderslautenden Berichten und Kommentaren hatte die KBS 217d absolut gar nichts mit der KBS 109a (Buchholz - Lüneburg) und der Gesamtmagistrale Buchholz - Berlin, zu tun. Das ist allein schon an der völlig anderen Kilometrierung und den unterschiedlichen Eisenbahngesellschaften zu erkennen. Auch wenn sich eine interessante Perspektive von durchfahrenden Zügen ergab, besonders zu militärischen Zwecken oft und viel bemerkt, wurde dieser Umstand nur am Rande mit bedacht. Eisenbahnstrecken wurden später meist ergänzend geplant, d.h. vorhandene wurden möglichst mitgenutzt bzw. die eigene Strecke möglichst zum Anschluß gebracht. Das Konkurrenzdenken der einzelnen Eisenbahngesellschaften verschwand nach Verstaatlichung der einzelnen Bahnen und nun stand eine Kosteneffizienz an höherer Stelle. Einzig eine erste Planung vor 1871 sah im Zuge der Planungen Berlin - Bremerhaven eine Gesamtmagistrale vor, die jedoch in Buchholz auch ihr praktisches Ende fand. Die eigentliche Erweiterung, die dann keine mehr war, fand dann 28 Jahre nach Eröffnung der Strecke Buchholz - Berlin statt.  
 

So findet sich als längste Regelpersonenzugverbindung der Strecke eine von Geestemünde nach Buchholz aus den Jahren um 1910. Kernbahnhöfe der Strecke waren, mit Ausnahme ihrer Endbahnhöfe, Bremervörde, Hesedorf und Harsefeld. Alle drei genannten konnten darüber hinaus mit Streckenabzweigungen aufwarten. Harsefeld wurde zu einer Lokstation ausgebaut.

 
 
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und den für wenige Jahre danach einsetzenden erhöhten Transportleistungen, verschwand die Strecke langsam aber sicher in einer Art Dornröschenschlaf. Der Bahnhof Hollenstedt wie auch der Bahnhof Drestedt wurde um 1955 herum der Einfahrsignale beraubt und Hollenstedt wurde im Gleisfeld etwas um und zurückgebaut. Mit der Elektrifizierung der Strecke Hamburg - Bremen kam dann das Aus für das Teilstück Buchholz - Hollenstedt im Jahre 1967/68. Das Überführungsbauwerk bei Buchholz war zu niedrig, ein Neubau mit rund einer Million DM zu teuer und die ohnehin schon sehr stark stillegungsgefährdete Strecke auf benanntem Teilstück Buchholz - Hollenstedt kurzerhand stillegelegt und sehr schnell sofort abgerissen. Bereits 1968 fanden sich keinerlei Gleise mehr auf dem Teilstück, wenn man mal von den Resten in damaligen Bahnübergängen absieht. Interessant ist noch der Umstand, der die damaligen DB veranlasste, den Abschnitt zur Stillegung bis nach Hollenstedt zu führen. Gereicht hätte ja eine Stillegung bis Drestedt womit Drestedt dann Endbahnhof würde. Aber es dürfte die Autobahnbrücke gewesen sein, die der DB offenbar schon länger ein Dorn im Auge war und da die Strecke sowieso schon länger kurz vor der Stillegung stand, bereits als großer Kostenfaktor mit einbezogen wurde. Hollenstedt sah man damals noch als gewinnträchtigen Tarifpunkt und der Grossteil des Abschnittes Hollenstedt Harsefeld war zudem in einem hervorragenden Zustande und seinerzeit zum überwiegenden Teil erst erneuert worden.
 
 

Anfang der 1990iger Jahre erwarb die EVB unter anderem auch den verbleibenden Rest der Strecke von der DB. Auf damaligen Plankarten bestand mal der Wunsch, die Strecke wieder bis nach Buchholz aufzubauen, was allerdings schon kurz danach nie wieder wirklich Erwähnung fand. So hätten allein in Drestedt mehrere Wohnhäuser abgerissen und etliche Bahnübergänge neu beantragt werden müssen. Der Kosten Nutzeffekt sprach hier also eine deutliche Sprache. Die EVB bediente den Rest der Strecke meist nur in wenigen Museumszügen und einigen wenigen Übergaben. So belief sich der Zugverkehr 1998 angeblich nur auf 2 Züge.

 
 
Nach Umbau der Verbindungskurve bzw. Neubau einer Verbindungskurve in Harsefeld im Jahre 2004 wurde das Teilstück Hollenstedt - Harsefeld endgültig vom Streckennetz in Harsefeld getrennt. Die Strecke befindet sich bis kurz vor Staersbeck - Moisburg in einem hervorragenden Zustande. Lediglich der dann folgende Abschnitt bis Hollenstedt ist fachtechnisch von regulären Bahnfahrzeugen nicht mehr befahrbar. Der Viadukt in Staersbeck befindet sich zwar in einem in der Auflösung befindlichem aber augenscheinlich dennoch nicht katastrophalem Zustande.
 
 

Der EVB zur Folge ist das Teilstück zum Verkauf angeboten. Es wird klar, was mit dem Teilstück passieren wird, wenn schon jemand wie die EVB diese Strecke aufgegeben hat. Das Entwidmungsverfahren wird noch ein paar Jahre andauern, der Abriss mag aus Kostengründen noch ein paar Jahre auf sich warten lassen, aber dann wird der "Schienenklau" auch hier zuschlagen.

 
 
Ein jüngst von sich Reden machendes Draisinenprojekt soll offenbar gescheitert sein. Offensichtlich ist dem Lande wie auch den Kommunen nicht an einer touristischen Attraktion wie auch dem Erhalt der Strecke gelegen. Was meine Erfahrungen mit dem Landkreis Harburg in Bezug zur "Eisenbahnfreundlichkeit" nur bestätigt.
 
 

Der Streckenabschnitt Harsefeld - Hollenstedt wird abgebaut(12.08.2006). Bereits ab Harsefeld bis etwa 2km vor Beckdorf liegen keine Gleise mehr. Der Abbau wurde offenbar vor kurzer Zeit durchgeführt. Gerüchten zurfolge soll das sehr gute Oberbaumaterial auf der Strecke Rotenburg - Zeven - Bremervörde Verwendung finden.

 
 

Inzwischen ging der Streckenabbau weiter. Die Gleise wurden für weitere 5km zurückgebaut. Das Gleisende liegt nun etwa einen Kilometer vor der ehemaligen Haltestelle Staersbeck-Moisburg. Die Strecke besteht noch aus weiteren 5km, dann ist der Abbau vollzogen. Der ehemalige Bahnhof Hollenstedt bietet noch relativ umfangreiche Gleisanlagen und auch rund um den Viadukt bei Staersbeck-Moisburg bieten sich allerlei schöne Fotomotive mit Gleisen. Ob die EVB auch die knapp 4km sehr schlechten Oberbaumaterials abbauen wird oder es bei dem noch brauchbaren Rest von etwa einem weiteren Kilometer Gleis belassen wird, ist derzeit offen. Nach dem bisherigen Abbautempo dürfte die Strecke spätestens 2008 abgebaut sein.(Stand: Juli 2007).

März 2008, der Abbau geht weiter. Derzeitiger Abbaustand: Der ehemalige Bahnhof Staersbeck Moisburg wird abgebaut, ist aber noch grösstenteils vorhanden. Der Abrißbagger steht in Hollenstedt. Etwas ungewöhnlich bisher, die Betonschwellen verbleiben im Schotterbett entgegen den Abbaujahren 2007 und 2006. Schätzungen zur Folge dürfte die Strecke komplett zum Sommer 2008 abgebaut sein. Es gibt noch reizvolle Fotostandorte für die letzten Bilder mit Gleisen. Auch der Viadukt Staersbeck ist noch "begleist". Fotos gibts in der Fotosektion(Stand:23.03.2008)

 
 

Dem geneigten Fan dieser Strecke sei aufgegeben, möglichst rasch noch "ordentlich" Fotos zu knipsen. Wer weiss schon, wie lang das da noch möglich ist und hinterher ist es für immer zu spät.

 
  Zum Thema möchte ich noch auf eine Webseite verweisen, die sich in meiner Linksektion befindet und interessante geschichtliche Hintergründe der Strecke parat hält.  
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